Die Schützengruppe Elbersroth von 1975 – 2025
Gründung und erste Jahre (1975 – 1985) Der 1. Vorstand des Kriegervereins Elbersroth, Josef Rank, hat am 18.12.1975 zur Gründung einer Schützengruppe als Untergruppe des Kriegervereins eingeladen. Zum Vereinslokal wurde das Gasthaus Gläßer bestimmt. Zu dieser Versammlung konnten Landesschießwart Schindler aus Colmberg, der 1. Bürgermeister Werner Herzog sowie die Stadträte Sebastian Schindler und Karl Dauer willkommen geheißen werden. Unter den ca. 25 anwesenden Damen und Herren stimmten 17 Personen für eine Gründung des Vereins. Die erste Vorstandschaft wurde gewählt.
Vorstand und Schießleiter: Josef Rank
Schriftführer: Franz Lindig jun.
Kassier: Franz Beckenbauer
Schießleiter: Erich Nefzger, Franz Götz, Heinrich Nefzger
In guter Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern und Vereinswirt Franz Gläßer wurde mit dem Umbau des früheren Viehstalls zur Schießhalle begonnen und vier Luftgewehre angeschafft. Das Eröffnungsschießen fand am 22. Oktober 1976 statt und Franz Lindig gewann die Eröffnungsscheibe. Unter den zahlreich anwesenden Ehrengästen waren u.a. MdL Fritz Bauereisen und Landrat Georg Ehnes.
In den folgenden Jahren etablierte sich der Verein als fester Bestandteil des örtlichen Gemeinschaftslebens. Ein Highlight wardie Einführung des Vereinspokalschießens für die örtlichen Vereine (Ski- und Wanderfreunde, KAB, FFW und Gesangverein). Darüber hinaus pflegte die Schützengruppe enge Freundschaften mit den Schützen aus Simmozheim, mit denen gemeinsam das sogenannte „Sauschießen“ ins Leben gerufen wurde. Der Verein nahm auch an verschiedenen Wettbewerben teil, darunter Fernrundenwettkämpfe und das Landesschießen des Bayerischen Soldatenbundes (BSB). Das Kleinkaliberschießen in Feuchtwangen gehörte ebenfalls zu den regelmäßigen Veranstaltungen. Im Jahr 1977 wurde Michael Beckenbauer als erster Schützenkönig der Schützengruppe Elbersroth proklamiert. Ein Jahr später folgte Otto Baumgärtner, der als erster Jugendkönig des Vereins gekrönt wurde. Diese frühen Jahre waren geprägt von kontinuierlichem Wachstum und einer zunehmenden Integration der Schützengruppe in das lokale Vereinsleben.
Jubiläum und Neuausrichtung (1986 – 1995) Im Jahr 1986 feierte die Schützengruppe Elbersroth ihr 10-jähriges Bestehen mit einem dreitägigen Fest, das zu einem bedeutenden Ereignis für die gesamte Bevölkerung wurde. Der Höhepunkt des Jubiläums war der festliche Gottesdienst am Sonntag, gefolgt von einem beeindruckenden Festumzug, an dem über 60 Vereine teilnahmen. Zwei Jahre später, 1988, musste die Schützengruppe aufgrund von Schließung ihr bisheriges Vereinslokal verlassen. Doch schon bald fand der Verein im Gasthaus Bößendörfer ein neues Zuhause. Mit tatkräftiger Unterstützung der Mitglieder wurde in einem ehemaligen Scheunentrakt der Gaststätte ein moderner Schießstand mit fünf Ständen errichtet. Die Einweihung dieses neuen Domizils fand im Frühjahr 1989 statt – gemeinsam mit befreundeten Vereinen und der gesamten Bevölkerung.
1992, nach 17 Jahren engagierter Vorstandsarbeit, trat Josef Rank nicht mehr zur Wiederwahl als 1. Vorstand an. Hermann Abel wurde in dieser entscheidenden Zeit zum neuen Vorsitzenden gewählt und führte die Schützengruppe in eine neue Phase. Unter seiner Leitung trat der Verein 1993 dem Schützengau Ansbach bei, zunächst mit 18 Mitgliedern. Zwei Mannschaften nahmen erstmals am Gaurundenwettkampf teil, was den Vereinsgeist weiter stärkte und die Schützengruppe in der regionalen Szene noch sichtbarer machte.
Der Jungschütze Matthias Rank errang 1995 erstmalig den Titel eines Jugendkaisers.
Bau des eigenen Schützenhauses (1996 – 2005) Im Jahr 1996 konnte die Schützengruppe Elbersroth ein weiteres großes Ziel verwirklichen. Der Erwerb des Raiffeisengebäudes für 70.000 DM eröffnete die Möglichkeit, ein eigenes Schützenhaus zu schaffen. Der erforderliche Umbau, der insgesamt 400.000 DM kostete, stellte eine enorme Herausforderung dar. Doch durch den unermüdlichen Einsatz der Vereinsmitglieder, die Eigenleistungen in Höhe von 170.000 DM erbrachten, konnte das Projekt realisiert werden. Zusätzlich wurde der Umbau durch Fördermittel des Freistaats Bayern, der Stadt Herrieden und des Landkreises Ansbach unterstützt. Zinslose Darlehen von Vereinsmitgliedern und lokalen Vereinen ermöglichten sogar den vorzeitigen Beginn der Bauarbeiten.
Bereits im Juni 1997 war der Umbau so weit fortgeschritten, dass im neu geschaffenen Kellerbereich sechs moderne Schießstände für das Königs- und Vereinspokalschießen genutzt werden konnten. Im Jahr darauf wurden neun weitere Stände errichtet. Die offizielle Einweihung des neuen Schützenhauses fand 1999 statt und wurde mit einem dreitägigen Fest gebührend gefeiert, zu dem befreundete Vereine und die gesamte Bevölkerung eingeladen waren.
Das Jahr 2000 war ein weiteres großes Jubiläum für die Schützengruppe, die ihr 25-jähriges Bestehen feierte. Zu den Höhepunkten des Jubiläums gehörten ein festlicher Gottesdienst, ein Jubiläumsschießen und ein Festzug durch das Dorf. Besonders ehrwürdig war die Auszeichnung der Gründungsmitglieder, die für ihren langjährigen Einsatz und ihr Engagement geehrt wurden.
Der Bau der modernen Schießanlagen führte nicht nur zu einer deutlichen Erweiterung der verfügbaren Schießstände, sondern auch zu einer Steigerung der Mitgliederzahl und einer Verbesserung der sportlichen Leistung der Schützen. Mit den neuen Möglichkeiten wuchsen auch die vereinsinternen Veranstaltungen, wie z.B. Königsproklamation, Schlachtschüssel, Saukopfessen, Preisschafkopfen sowie auch Familienfeiern von Mitgliedern des Vereins, die fortan noch vielfältiger und abwechslungsreicher gestaltet werden konnten. Das Schützenhaus wurde so zum Zentrum des erfolgreichen Vereinslebens der Schützengruppe Elbersroth.
Sportliche Erfolge und Modernisierung (2006 – 2015) Die 2000er Jahre waren für die Schützengruppe Elbersroth eine Zeit des sportlichen Aufstiegs und der kontinuierlichen Modernisierung. 2006 beteiligten sich erstmals 10 Mannschaften am Rundenwettkampf, 7 in der Schützenklasse sowie 3 in der Jugendklasse. 2008 gelang der ersten Mannschaft der Aufstieg in die Bezirksliga, 2011 feierte sie mit dem Aufstieg in die Mittelfrankenliga einen weiteren Erfolg. Weitere sportliche Highlights in der Vereinsgeschichte war 2010 die Proklamierung von Benjamin Thürmer zum Schützenkaiser und 2012 von Tamara Hüttner zur Jugendkaiserin. In den folgenden Jahren beteiligte sich die Schützengruppe am Bürgermeisterpokalschießen mit Vereinen aus den Gauen Hesselberg und Ansbach und gewann 2015 erstmals den beliebten Wanderpokal.
Parallel zu diesen sportlichen Erfolgen fanden wichtige bauliche Verbesserungen am Schützenhaus statt. 2008 erfolgte der Bau einer Terrasse, 2010 wurde das Schützenhaus mit Umkleiden auf 2 Ebenen und Lagerflächen erweitert. Der Anbau wurde mit einem finanziellen Aufwand von 26.000 € realisiert. Er konnte durch den unermüdlichen Einsatz der Vereinsmitglieder, die insgesamt 1.600 Stunden ehrenamtlicher Arbeit leisteten, und Zuschüssen von Stadt und Landkreis verwirklicht werden.
Modernisierung und Corona (2016 – 2020) Zum Anlass des 40-jährigen Bestehens der Schützengruppe in 2016 wurden die Gründungsmitglieder besonders geehrt und eine Jubiläumsscheibe herausgeschossen. 2017 folgte eine richtungsweisende Modernisierung. Der Verein stellte auf vollelektronische Schießstände um. Heizungsanlage und Beleuchtung wurden energetisch angepasst, Schießhallen und Warteraum umfassend renoviert. Diese Modernisierungs-maßnahmen, die mit Kosten von 54.000 € zu Buche schlugen, wurden durch 550 Stunden ehrenamtlicher Arbeit und mit Zuschüssen des Freistaats Bayern, der Stadt Herrieden und des Landkreises Ansbach finanziert. Sportlicher Höhepunkt im Jahr 2018 war die Proklamation von Daniela Baumgärtner zur Gau-Jugendkönigin beim Gauschützenfest in Herrieden.
2019 markierte einen historischen Wandel für den Verein. Hermann Abel, der das Amt des 1. Vorstands über 27 Jahre lang mit vollem Einsatz und Weitsicht geführt hatte, trat zurück. An seine Stelle folgte Andreas Hirsch, der zuvor bereits 3 Jahre als zweiter Vorstand fungiert hatte. Das Jahr 2020 stellte den Verein dann schließlich vor eine große Herausforderung. Die Corona-Pandemie brachte das gesellschaftliche Leben nahezu zum Erliegen und machte die gewohnten Vereinsaktivitäten unmöglich. Die Königsproklamation konnte aber trotzdem unter freiem Himmel auf dem Dorfplatz stattfinden. Als Anerkennung für seine jahrzehntelangen Verdienste wurde Hermann Abel in der Jahreshauptversammlung zum Ehrenschützenmeister ernannt.
Aktuelle Entwicklungen und Zukunft (2021 – 2025) Trotz der Einschränkungen durch die Pandemie setzte der Verein die möglichen sportlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten fort. Lena Nusselt errang 2021 mit einem sensationellen 1-Teiler den Jugendkaisertitel. Im Jahr 2023 wurde Johannes Thürmer beim Schützenfest in Rothenburg zum Gau-Schützenkönig gekürt. Derzeit kämpft die erste Mannschaft in der Bezirksoberliga und tritt mit weiteren drei Schützenmannschaften sowie einer Jugendmannschaft im Gau-Wettkampf an.
Auch in den kommenden Jahren wird die Schützengruppe Elbersroth in die Verbesserung der Rahmenbedingungen investieren, um Nachwuchs zu generieren, die Weiterentwicklung des Schießsports zu fördern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
Damit wird die Schützengruppe Elbersroth bestens auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet sein.
Die Geschicke des Vereines lenkten als 1. Vorstand von
1975 bis 1992 Josef Rank
1992 bis 2019 Hermann Abel
2019 bis jetzt Andreas Hirsch
Die Könige der SG Elbersroth von 1977 bis 2024
Jahr | König | Jugendkönig |
1977 | Michael Beckenbauer | – |
1978 | Hermann Abel | Otto Baumgärtner |
1979 | Franz Götz | Renate Leis |
1980 | Otto Baumgärtner | Renate Leis |
1981 | Gerhard Nepovedomy | Helmut Ortenreiter |
1982 | Maria Leis | Thomas Leis |
1983 | Hans Heller | Thomas Leis |
1984 | Alfred Kropp | Dieter Drostel |
1985 | Josef Beckenbauer | Helmut Enzner |
1986 | Hermann Abel | Maria Nepovedomy |
1987 | Günter Troßmann | Wolfgang Scharnagel |
1988 | Hermann Abel | Armin Popp |
1989 | Leo Popp | Matthias Rank |
1990 | Josef Rank | Rainer Nepovedomy |
1991 | Peter Dauer | Stefan Beckenbauer |
1992 | Michaela Rank | Bernd Seitz |
1993 | Josef Nepovedomy | Anja Wißmeier |
1994 | Heinrich Nefzger | Matthias Rank |
1995 | Herbert Hüttner | „KAISER“ Matthias Rank |
1996 | Michael Beckenbauer | Oliver Abel |
1997 | Lorenz Thürmer | René Jager |
1998 | Otto Baumgärtner | Juliane Wenk |
1999 | Heinz Blank | Holger Leis |
2000 | Wolfgang Kobl | Johannes Drechsel |
2001 | Wolfgang Kobl | Philipp Drechsel |
2002 | Heinz Blank | Simone Heumann |
2003 | Benjamin Thürmer | Rebekka Wißmeier |
2004 | Hans Feuchter | Lisa Nepovedomy |
2005 | Benjamin Thürmer | Barbara Bögelein |
2006 | Carmen Distler | Theresa Abel |
2007 | Tobias Nepovedomy | Rebekka Nenning |
2008 | Benjamin Thürmer | Sandra Nowak |
2009 | Christoph Nenning | Antonia Abel |
2010 | „KAISER“ Benjamin Thürmer | Tamara Hüttner |
2011 | Johannes Thürmer | Tamara Hüttner |
2012 | Miriam Thürmer | „KAISERIN“ Tamara Hüttner |
2013 | Tamara Hüttner | Linda Abel |
2014 | Andreas Hirsch | Tobias Baumgärtner |
2015 | Franziska Nepovedomy | Matthias Abel |
2016 | Johannes Thürmer | Lena Nusselt |
2017 | Tobias Baumgärtner | Daniela Baumgärtner |
2018 | Christian Baumgärtner | Matthias Abel |
2019 | Otto Baumgärtner | Lena Nusselt |
2020 | Christian Baumgärtner | Patrick Hähnel |
2021 | Carolin Hirsch | „KAISERIN“ Lena Nusselt |
2022 | Johannes Thürmer | Sophie Beck |
2023 | Daniela Baumgärtner | Sophie Beck |
2024 | Frank Sindel | Emelie Antretter |